Mauerbilder von Iman Mahmud

Dr. Alfred Körblein, Nürnberg

Mit dem Titel Mauerbilder bezieht sich die Künstlerin Iman Mahmud auf Schichten von Anstrichen auf alten Mauern. Wenn diese verwittern und abblättern, sind sie Zeugnisse der Vergangenheit, erzählen Geschichten aus alten Zeiten. Auch in ihren Bildern trägt Iman Farbschichten auf und kratzt dann Schriftzeichen und Linien aus der obersten noch feuchten Schicht, wobei die darunter liegende Farbschicht zum Vorschein kommt. Das gibt der Schrift die ihr eigene Leichtigkeit und Lebendigkeit. Die Schrift bleibt im Hintergrund, ist kaum wahrnehmbar. Es sind arabische Schriftzeichen in endloser Folge, in der Tradition der Verwendung von Rollsiegeln aus babylonischer Zeit. Das Malen der Schriftzeichen dient für die Künstlerin der Meditation, so wie das Mantra im Yoga.

Die schwarze Farbe, die Farbe der Tusche, dominiert. Schwarz ist aber auch die Farbe der verkohlen Ruinen abgebrannter Häuser aus Imans Heimatstadt Bagdad, die Farbe der Zerstörung.

Iman Mahmuds Mauerbilder gehen unter die Haut, sie sprühen von quirligem Leben. Ein Tanz von Formen, Linien und kalligraphischen Elementen. Sie haben einen eigenen, unverwechselbaren Stil zwischen Tradition und Moderne.

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